Fressattacken – Regieren sie mich? 02 | Abnehmen

Seit einigen Tagen habe ich andauernd wieder das Gefühl von Fressattacken. Ich gehe sogar an den Kühlschrank, öffne ihn und bin zum Glück so weit, dass ich weiß all die Sachen da drin werden meinen „Hunger“ nicht stillen können. Egal wie viel ich davon essen würde, am Ende würde ich so viel verputzt haben, dass mein Magen kurz vorm Platzen steht, aber ich nicht zufrieden bin. Im Gegenteil, denn ich bin mir selbst nicht treu geblieben und habe mich meinem Gefühl hingegeben, das mir mein Gehirn vortäuscht. Vortäuscht? Ja natürlich täuscht es vor und das hat mich dick gemacht.

Früher hatte ich nie das Gefühl, dass mir mein Hirn was vortäuscht. Sobald ich Hunger bekam, aß ich mal ein Brot oder ein paar Kekse. Ich war schon immer so, dass ich selten zu viel von diesen Dingen aß. Also richtige Fressattacken fanden bei mir im Jahr maximal 2 Mal statt. Da aß ich dann aber auch eine ganze Kekspackung, trank wenn es Cola im Haushalt gab 1,5 Liter innerhalb einer Stunde aus und konnte dann auch noch guten Gewissens die Schokolade meiner Eltern aufessen. Andere haben das ständig, ich aber zum Glück nicht und trotzdem war ich übergewichtig. Im Dezember fand ich meine Disziplin mich selbst von außen zu beobachten, wenn ich aß und mich selbst zu hinterfragen und zu prüfen wie und wie viel ich vorher aß. Als ich bei meinem Freund einige Tage zu Besuch war, ahnte ich gar nicht was das für Folgen hatte. Ich sitze nun wieder zu Hause und habe das Gefühl ständig Hunger rufen zu müssen. Aber was genau ist jetzt eigentlich der Trick meines Hirns und wie kann ich dagegen ansteuern?

Wie trickse ich mein Hirn aus, um kurz vor den Fressattacken noch die Kurve zu kriegen?

Zu sagen, dass ich jedem erzählen könnte wie man keine Fressattacke bekommt, ist irgendwie Bullshit. Meist stecken wir schon voll drin, auch wenn wir selbst noch nicht so weit sind nur noch instinktiv zu handeln. Ihr wisst schon, wir suchen und wollen was finden. Egal was es ist, Hauptsache es ist lecker. Diese Dinge, die wir in solchen Momenten als lecker in unserem Hirn finden, sind meist Dinge, die mich dick gemacht haben.

Als erstes sollte man sich ernsthaft fragen:

  1. Bin ich im Moment „hungrig“ oder brauche ich Energie für später?
  2. Handle ich schon fast nur noch instinktiv oder kann ich klar denken, was gut für mich und meinen Körper ist?

Wenn man Frage 1 mit „Ich brauch im Moment etwas zur Gaumenbefriedigung“, dann brauch man sich die restlichen Fragen nicht mehr stellen. Hier läuten bei mir alle Alarmglocken, denn jetzt ist es Zeit für gesunde Leckereien. Meine Leckereien bestehen immer aus Obst und Gemüse. Dabei wähle ich immer, da es für mich standardmäßig im Haushalt ist, Möhren und einen Apfel, um genau zu sein Pink Lady, aus. Während des Schnippelns tust du nämlich schon etwas dafür, dass dein Hirn dich gar nicht mehr täuschen kann und du ihn selbst austrickst.

  • du hast dir einen rettenden Anker gesucht „Essen vorbereiten“
  • du musst dein Essen in gewisser Weise zubereiten wie ich mit Messer für den Apfel und Schäler für die Möhren (mit der Länge + Art und Weise der Zubereitung lenkst du dein Hirn ab)
  • umso kleiner du dein Gemüse/Obst schneidest desto „mehr“ hast du zu essen, was aber reiner Humbug ist, denn das Gehirn sieht einfach nur mehr Teile
  • lass dir Zeit beim Vernaschen deines Essens und mach nebenbei irgendwas, denn dann ist die Fressattacke schon gar nicht mehr da

So mach ich das jedes Mal, wenn ich merke, dass es jetzt gerade brenzlich wird. Vor allem in letzter Zeit wars wieder öfter so. Es hilft mir sehr, wenn ich wieder meinen Roten Faden gefunden habe und weiß, dass mein Hirn Spielchen mit mir spielt.

Der Unterschied zwischen Hunger und Hunger (Fressattacke)

Ich habe das Gefühl, dass der Unterschied darin liegt, dass ich morgens gar keinen richtigen Hunger verspüre. Sobald ich Hunger verspüre, bin ich auf dem guten Wege zur Fressattacke. Mein Frühstück ist für mich der Teil, dass ich für den Tag Energie zuführen muss, um diesen zu überstehen. Hierbei gehts nicht nur um die körperlichen Aktivitäten, sondern auch das Hirn braucht eine Menge Energie. Verwehre ich meinem Körper Energie, so muss ich mit den kommenden Konsequenzen klarkommen. Fressattacken sind da schon vorprogrammiert.

Wenn ich arbeiten gehe, dann esse ich morgens, und ja es klingt echt ekelhaft und ich weiß nicht wie ich es schaffe morgens sowas zu essen, eine halbe Bockwurst. Später auf Arbeit esse ich dann mein Vollkornbrötchen mit Beilage drauf. Ich esse morgens, weils irgendwie vernünftig ist, wenn ich an meinen Körper denke. Er braucht Energie, um all die Erlebnisse und Taten erfolgreich am Tag zu meistern. Sobald ich sage, dass ich Hunger habe, ist es eigentlich schon gar nicht mehr vernünftig. In solchen Momenten frage ich meinen Fragekatalog ab oder schnippel mir sofort, insofern ich zu Hause bin, mein Obst und Gemüse. Das ist wichtig, sodass ich meiner Abnahme nicht im Weg stehe.

Ich hoffe, dass ich einigen Leuten einen guten Einblick in meine Fressattacken und wie ich diese wieder in einem guten Rahmen löse, geben konnte. Wie macht ihr das mit Fressattacken? Habt ihr eine Strategie gefunden, die euch da gut rausbringt oder verfallt ihr dieser immer wieder mal und ärgert euch drüber?

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Abnehmstory – Es kommt immer anders 01 | Abnehmen

Abnehmstory – Es kommt immer anders 01 | Abnehmen

Na ihr Sonnenscheine, ich hoffe doch, dass bei euch die Sonne nicht zu angenehm auf euch niederknallt. Ich wollte euch heute einmal meine auf Twitter „groß und immer mal wieder angekündigte Abnehmstory“ erzählen. Ich habe auch geplant viele helfende Tipps dazu hier in einer Liste zu speichern und zu den kommenden Beiträgen zu verlinken. Bei denen solls um Tipps gehen, die ich gut zum Abnehmen anwenden konnte, aber auch Situationen oder Aussagen, die mir im Laufe der Zeit aufgefallen sind, über die ich gern mal ein Wörtchen loswerden will. Aber jetzt erstmal mein Anfang aller Anfänge.

Die Ausgangssituation warum ich nie abnehmen konnte/wollte

Schon als Kind war ich recht mopsig und da hatten wir uns auch keine Sorgen gemacht, denn im Laufe der Zeit kann sich das Gewicht gut verteilen und das habe ich selbst schon bei vielen Leuten gesehen. Bei mir war das durch einen Unfall 2005 aber noch eher verhindert worden. Wer weiß wie ich dann heute aussehen würde, aber das sei mal dahingestellt. Durch den Unfall, bei dem ich mir den 11. und 12. Wirbel angebrochen hatte, 8 wöchiger Bewegungsunfähigkeit und die darauf folgende Sportsperre für die Schulzeit/und auch für meinen Kopf, nahm ich recht viel zu. Wie viel das genau war, kann ich euch gar nicht sagen, aber ich war definitiv auf dem Weg zu einem BMI, der in der BMI-Tabelle nicht mehr aufgezeichnet werden konnte.

Mein ganzes Leben lang darf ich mir anhören, dass ich dick sei und irgendwann hab ich angefangen es einfach nicht persönlich zu nehmen, denn viele Menschen nehmen sich heraus einem das immer wieder auf die Nase zu binden. Als ob ich das nicht sehen würde, nicht in meinem Körper stecke und dieses Gewicht jeden Tag zum Aufstehen bringen muss und auch zur Arbeit und zur Schule. Ich habe sogar schon 4 Ernährungsberaterinnen gehabt, die alle gar nicht unterschiedlicher sein konnten. Die eine zeigte mir nur bescheuerte Karten, was ich ABSOLUT GAR NICHT ESSEN DÜRFTE wegen soundsovielen Zuckerwürfel. Da fragte ich mich schon früher: Und was darf ich dann essen? Diese Frage wurde mir natürlich nicht beantwortet. Eine andere Ernährungsberaterin, die von meiner Krankenkasse angeboten wurde, hat mir einige Zettel zum Ausfüllen mitgegeben, auf denen ich mein Essverhalten dokumentieren sollte. Dabei ging es darum mein Frühstück, Mittag, Abendessen, Zwischenmahlzeiten und natürlich auch die Mengen aufzuschreiben. Meine Ernährungsberaterin hatte damals schon rausgefunden, dass ich an manchen Tagen einfach zu viel von einigen Sachen esse und diese hätte doch austauschen sollen. Das war aber alles nur minimal, denn mir fehlte die Bewegung, die durch eine gewisse Angst geblockt wurde. Mein Unfall ist heute 11 Jahre her und selbst heute habe ich noch Angst mit gewissem Gewicht, das ich trage, mir meinen Rücken wieder ins Aus zu katapultieren. Selbst hier fragte ich mich in manchen Situationen, ob dies nur eine Ausrede war oder ob ich wirklich ernsthaft Angst hätte und was ich dagegen tun konnte.

Der Knall zum Abnehmen kam, aber nicht so wie gedacht

Letztes Jahr im Dezember war ich schon eine recht lange Zeit krank, da wir noch nicht rausgefunden hatten, dass ich eine Hausstauballergie hatte. Diese hatte ich bei meiner HNO-Ärztin diagnostiziert bekommen, aber war dann trotzdem nochmal bei meiner Hausärztin. Diese meinte zu mir, dass ich doch mal darüber nachdenken sollte ein Magenbändchen mir machen zu lassen und dass sie es bestimmt hinbekommen würde, dass die Krankenkasse was dazu beisteuerte. Die Frechheit, die sie sich dann rausnahm, kannte ich schon in allen Varianten. Schleichend, polternd oder sogar nur mit den Augen. „Sarah hast du viele Freunde? Ach bestimmt nicht. Und hast du einen Freund? Im Moment nicht? Hm, ja, da leidet sicher deine Psyche drunter, weil du so aussiehst wie du aussiehst.“ Ich fragte mich ernsthaft wie es sein kann, dass solche Menschen sich sowas überhaupt gegenüber anderen Menschen rausnehmen. Ich finde das schon längst nicht mehr beleidigend, sondern einfach nur unnötig. Selbst schlanke Menschen haben vielleicht gute Freunde, die sie an einer Hand abzählen und wenn ich im Moment keinen Freund habe, hat das nichts damit zu tun, weil ich so aussehe wie ich aussehe. Aber gut, so ist das eben. In einem Ohr rein und zum anderen raus.

In dem Moment glaube ich platzte etwas, auf das ich wahrscheinlich nicht mal gewartet habe, sondern es war einfach da. Ich war über Weihnachten eine recht lange Zeit zu Hause, in der ich mal keinen Hunger hatte und mal in Fressattacken verfallen hätte können. Ich hatte schon seit ich mich an mein Dasein erinnere kein Sättigungsgefühl mehr, weswegen ich meine Hungerunlust ausnutzen wollte, um meinen Magen kleiner zu hungern. Ja, ihr lest richtig, hungern. Ich aß am Wochenende als eine Mahlzeit hin und wieder nur Bohnen oder nur Möhren und Äpfel, die bis heute zu meiner wichtigen Nahrung dazugehören. Der Moment, in dem ich merkte, dass ich dieses Essverhalten so nicht für mein Leben halten konnte, kam auch und ich musste mir einen neuen Plan zurechtlegen. Und zu diesem Zeitpunkt gab es dann auch das Buch von Nicole Jäger „Die Fettlöserin“, die mich in vielen Denkweisen oder Erfahrungen bestärkte und mir sogar in vielen Sachen die Augen öffnen konnte.

Ist abnehmen heute leicht?

Ich würde eher sagen, dass es leichter geworden ist, denn jetzt versteh ich langsam all die Vorgehensweisen in meinem Körper und was er brauch um abzunehmen. Denn wenn ich auf der Waage sehe, dass ich über 1,3kg wieder zugenommen habe, dann kann ich mich gut selbst kontrollieren indem ich mich frage, was ich alles gegessen/getrunken habe und wo der Haken ist. Vielleicht liegts auch an der Bewegung und wenns an nichts von diesen Dingen liegen kann, dann ist es eben wieder mal eine Gewichtsschwankung oder ich habe an Muskeln zugenommen, die viel schwerer als Fett/Wasser sind.

Übrigens muss ich dazu sagen, dass ich niemals in meinem Leben durch irgendwelche Ernährungsberaterinnen oder andere Abnehmmaßnahmen, die ich ambulant nach der Schule gemacht habe mit anderen zusammen, abgenommen habe bis heute.

Habt ihr nun Fragen, die ich dann im nächsten Beitrag beantworten kann oder irgendwelche Gedanken, die ihr loswerden möchtet? Ich freu mich drauf! 😀

Heutiger Stand (4.05.2016): -11,3kg

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