Gerade rezensierte ich das Buch „Die Fettlöserin“ von Nicole Jäger und schaute mir mal die Amazon-Rezensionen an, die es schon gab. Meine Herren, also dass manche so dagegen wetterten. Schon krass! Aber genau das war der Punkt an dem ich inspiriert worden bin. Und jetzt schreib ich hier mal einen entfernten Beitrag dazu, den ich wahrscheinlich eh irgendwann geschrieben hätte.
In meinem Leben habe ich schon oft und viel durchlebt, selbst gehört, selbst mit anderen miterlebt und war selbst mittendrin. Depressionen, Mobbing, Diskriminierung in jeglicher Form und Art und Weise, Übergewicht, Todesfälle, Trauer. Einfach alles. All diese negativen Extreme, die mich immer wieder auf die Probe stellten, mich selbst zu hinterfragen und mich traurig machten. In der Zeit als ich bei meiner Psychologin saß, lernte ich viel über mein Leben und mich selbst. Oftmals bilde ich mir ein, dass das alles so schlimm ist. Warum rasten wir denn manchmal einfach so aus, wenn es ein kleines negatives Wort gegenüber uns ist? – Weil wir uns damit an den Pranger gestellt fühlen. Schuldig. Obwohl wir es nicht so sehen. Wir sind nicht schuld. Niemals. Aber hey, warum denn Schuld? Derjenige hat nur gesagt, dass man demnächst die Gläser sofort abtrocknen sollte. Dabei war keine Schuldzuweisung vorhanden. Wir haben sie nämlich so aufgenommen, obwohl niemand sagte: DU bist schuld, dass Wasserflecken auf den Gläsern ist. Du solltest demnächst die Gläser sofort abtrocknen, sonst sind wieder Wasserflecken darauf vorhanden. Hat keiner gesagt oder?
Im Laufe der Jahre fiel es mir immer weniger schwer mich aufzuraffen und zur Schule oder zur Arbeit zu gehen. Wer Depressionen oder Antriebslosigkeit oder was auch immer mal selbst erlebt hat, weiß selbst wie schwer es manchmal ist. Wenn man aufwacht, sich selbst sagt, dass man müde wie Hund sei und sich gleich mal Ausreden einfallen lässt wie man rechtfertigen kann, um im Bett liegen zu bleiben. Das habe ich früher immer sehr sehr oft gemacht und kam damit auch drei Jahre ganz gut durch. Bis zu dem Zeitpunkt als ich herausfand, dass ich mich selbst super manipulieren kann.
[bctt tweet=“Wir müssen den Manipulationsfaktor für uns bewerten und uns darauf einlassen, dann können wir auch glücklicher werden. Hinterfragen ist wichtig.“ via=“no“]
Wir müssen den Manipulationsfaktor für uns bewerten und uns darauf einlassen, dann können wir auch glücklicher werden. Hinterfragen ist wichtig.
Beispiel 1:
Jeden Morgen klingelt mein Wecker, sagen wir mal, um 5 Uhr und ich stehe beim ersten Klingeln auf. Ich bin also nicht mal in der Lage mir selbst einzureden, dass ich müde wär und mir was überlegen müsste. So bin ich ja schonmal aufgestanden. Zieh mich sofort an, geh ins Bad und mach mich fertig, ess was Kleines und dann bin ich auch schon fertig. Sich jetzt noch ins Bett zu legen und zu schlafen und vermeiden zu wollen, ist für mich jetzt schon fast ausgeschlossen.
Beispiel 2:
Ich kenne viele Menschen, die mit irgendwelchen Ängsten oder Phobien zu kämpfen haben und in gewissen Situationen schnell in Panik verfallen. In solchen Momenten unterbreche ich den Menschen meist, wenn er irgendwas sagt oder brabbelt und völlig panisch ist und sage ihm, dass derjenige mir in die Augen schauen soll. Ich wiederhole das andauernd und immer wieder, dass derjenige mir jetzt in meine verdammten Augen schauen soll. Platzangst sowie Gefühlsausbrüche habe ich somit schonmal vermindern können oder eben der Grund sein können, warum die Panik unterbrochen wurde. Ablenkung ist hier auch das Stichwort. Jemandem zu sagen, dass er einem in die Augen schauen soll, sagt dem Hirn: Ah, Augen. Such such, ah finde! Bam. Abgelenkt. Eine schöne Sache, wenn man sowas weiß und der andere einem vertraut.
Sich selbst einreden, dass manche Dinge gar nicht so schlimm sind wie sie einem vorkommen, das ist auch so mein Ding. Ich habe vor so vielen Dingen Angst. Vor der Zukunft, vor einem Bewerbungsgespräch, vor meiner Arbeit und vor Klausuren, aber dennoch rede ich mir einfach gern ein, dass es nicht so schlimm ist. Seitdem ich weiß, dass meist nichts im Leben so kommt wie man es vorher erwartet hatte, habe ich auch selbst weniger Angst. Einen Grund weniger Angst und ein Gedanke, der mich nicht immer andauernd in Verzweiflung ausufern lässt.
Worte sind der Schlüssel zum Erfolg
Um zum Ausgangspunkt zu kommen und Nicole Jägers Buch mal zu betrachten. Ein Freund sagte mir, dass einige Sachen davon auch nicht ganz so stimmen. Ich habe ihn darum gebeten, dass er mir einfach nicht mehr erzählt, was davon widerlegt wird, denn ich will daran glauben. Genau das ist es doch, was vieles im Leben ausmacht. Zu glauben und zu hoffen. Ich bin nicht religiös, aber manchmal will man selbst einfach alles ins Negative ziehen und zeigen, dass nichts im Leben hilft. Ich selbst bin seit ich denken kann schon etwas dicker und durch viele Einflüsse wie Unfälle oder anderweitige psychische Einflüsse wurde ich immer dicker und dicker. Ich war bei so vielen Ernährungsberaterinnen und auch beim Abnehmen für Kinder und Jugendliche und ich habe NIEMALS abgenommen. Nicole Jägers Buch gibt mir Gründe zu glauben. Gründe, die mich nicht krank machen, sondern leichter. Mich selbst besser kennenzulernen und dabei ist es mir egal, ob sie a) wirklich 340kg gewogen hat, b) man wirklich beim Ausatmen Fett ausatmet oder c) ob ihr Mann sie wirklich liebt wegen ihres Charakters und nicht wegen ihrer Figur. Ehrlich Leute, das ist doch einfach SCHEIß EGAL. Einfach Bullshit. Einfach nonsense. Mir doch Wurscht. Ich habe mit dem Buch 6 Kilogramm abgenommen und bin noch lang nicht am Ende. Von mir aus kann das ganze Buch geflunkert sein, aber es funktioniert und es hat mir Spaß gemacht zu lesen. Und vor allem brauch ich nicht für alles und jede Sache einen Grund und einen Beleg dafür, dass es wirklich so ist.
Worte allein, die einfach nur beeinflussen sollen, egal ob sie stimmen oder nicht, sind wichtig. Wir sollten nicht bei jeder kleinen Sache die Kontrolle behalten, nur weil uns vielleicht war Positives vorgekaukelt wird. Daran glauben ist das Stichwort. Dabei ist es egal, ob die Sache stimmt oder nicht, denn so lang wir dann glücklich sind, war es richtig zu glauben.
[bctt tweet=“Die Menschen wollen selbst dann nicht hintergangen werden, wenn Ihnen Gutes geschieht. © Gloria Beck“]
(*1968), deutsche Rhetorikerin und Buchautorin
- Kalender 2024 zum Ausdrucken - 27. Dezember 2023
- Tiefgehende Übersicht – „Everyday Witchcraft“ von Ambrosia Hawthorn [Rezension] - 19. November 2023
- Verschiedene Charaktertypen mit Stefanie Stahl „So bin ich eben!“ [Rezension] - 23. September 2023
Ich fand den ersten Abschnitt sehr schön 🙂 Auch wenn ich die Überleitung zum Buch nich verstanden habe. Aber.. was solls 🙂
Hey Evy,
die Überleitung war darin, dass die Leute das Buch auf Amazon zerrissen haben wegen der Glaubwürdigkeit. Und ich mein, wenn mir jemand etwas Gutes will, warum soll ich das nicht glauben, auch wenns völliger Bullshit wäre? Das habe ich versucht mit dem Thema einzubinden und auch über die Macht der Worte zu zeigen 🙂
Liebste Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich soooo viel zu diesem Post schreiben möchte! ^-^“ Bitte entschuldige Ausschweifungen und einen Monsterkommentar, ja? Ich hoffe, ich schreibe nicht allzu sehr am Thema vorbei. ^-^“
Auch ich glaube daran, dass positive Gedanken uns helfen und stärken. Meine Familie ist… schwierig. Besonders in der Pubertät hat mir das große Probleme bereitet. Sagen wir mal so: Ich fühlte mich den Emos eine Weile lang sehr verbunden. 😉 Ich fing an, positive Serien mit starken Protagonisten zu gucken. „Naruto“ zum Beispiel. Er ist relativ dumm und talentfrei, aber er gibt niemals auf und gewinnt dadurch am Ende immer. Das hat mir soo geholfen! Nicht, weil ich dumm und talentlos wäre. Sondern einfach, weil es mir Mut gemacht hat, nicht aufzugeben. Natürlich gab es noch zig andere Serien und Bücher, die das bewirkt haben, aber „Naruto“ war ein Hauptfaktor. Ich werde diese Geschichte wohl für immer lieben, weil sie mir so geholfen hat. Auch heute schaue ich noch positive Filme oder Serien, wenn es mich danach verlangt. Vorhin habe ich zum Beispiel „Fate/stay night: Unlimited Blade Works“ gesehen. Da geht es auch um einen Idealisten, der seine Ideale nicht verraten will, auch wenn er dafür leiden muss. Oder ich gucke gute, alte Disney-Filme wie „Mulan“. 😉 Ganz besonders hilfreich ist auch „Spirit, der wilde Mustang“. Es helfen quasi alle Filme, wo Aufgeben keine Option ist. 🙂
Zum Aspekt „einreden“ habe ich auch noch was zu erzählen: Mein Freund ist darin früher sehr, sehr gut gewesen. Ich habe ihn in meiner Emo-verbundenen Zeit kennengelernt. Er gehörte fest zur Szene. Aber warum eigentlich? Weil er sich eingeredet hat, dass es so besser ist. Wenn irgendetwas passiert ist, meist nur Kleinigkeiten, hat er daraus eine riesige Sache gemacht und sich in seinem Selbstmitleid gesuhlt… Weil er sich eingeredet hat, dass er nicht glücklich sein dürfe oder das Leid verdient habe oder was auch immer. Seit er sich nicht mehr so vergiftende Dinge einredet, ist er meist sogar der positiver eingestellte Teil unserer Beziehung. Da sieht man mal, wie viel ein paar Worte bewirken können! Sie können eine ganze Lebenseinstellung ändern und auch die Lebensqualiät massiv verbessern.
Ich lasse mich also auch gerne von anderen Dingen positiv beeinflussen. Manchmal reicht die Kraft der eigenen Gedanken nicht aus, da braucht man so einen kleinen Schubs. 😉
Ich stimme also deinem Beitrag zu, liebe Sarah. Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, wie man über sich und andere denkt. Es geht einem viel besser, wenn man sich nicht über jede Kleinigkeit aufregt und nicht jede Niederlage als Weltuntergang deutet. Es gibt dazu auch einen Song von Rolf Zuckowski, keine Ahnung, ob du den kennst. „Ich schaff das schon“ heißt der, gibt’s auch bei YouTube. Ein eindeutiger Mutmach-Song! Wenn ich Kinder hätte, würde ich ihnen den auch regelmäßig vorspielen, so wie ich ihn als Kind gehört habe. Das vermittelt gute Werte. 😉 Auch „Der kleine Tag“ ist sehr gut für die eigene Lebensphilosophie und Selbstwahrnehmung. ;D
Halte ruhig weiter an den positiven Gedanken fest! Wenn es dir hilft, ist fast alles erlaubt. 😉 Ich gratuliere dir feierlich zu den 6 kg! <3 Weiter so! 🙂
Liebe Grüße
Lisa 🙂