Ich weiß noch als ich in meiner schlechten Phase war, denn ich hatte Depressionen. Aza hat aber noch größere Probleme, denn sie hat zu ihren wirklich fiesen Gedanken, die mit Zwängen und anderen Zweifel an sich selbst zu tun haben.
Fiese Gedanken den ganzen Tag
Es ist ja nicht nur so, dass Menschen fiese Gedanken vor dem Zubettgehen haben. Aza, die Hauptperson dieses Buches hat diese Gedanken gefühlt dauerhaft. Sie hat ihren Vater verloren und durch ihre Zwänge, die sie schon immer hatte, fällt ihr das Leben entweder schwer oder noch schwerer. Sie ist in Behandlung, aber möchte die Tabletten nicht nehmen, da sie sich denkt „Warum sollen Tabletten mich zu dem machen, wer ich wirklich bin, wenn ich es selbst nicht einmal schaffe und nicht weiß wer ich überhaupt wirklich bin?“. Dieser Gedanke hat mich nachdenklich gemacht, denn ich glaube auch daran, dass Tabletten nicht unbedingt der erste Weg sein sollten.
Eigene Gefühle
Durch meine eigenen Erfahrungen mit Depressionen, in denen Tabletten niemals drin vorkamen, war ich gegen Tabletten eingestellt. Durch die eigene Entwicklung, in der ein wichtiger Mensch in meinem Leben nun Anti-Depressiva nehmen muss, habe ich durch diesen Menschen und das Buch ein Art Akzeptanz entwickelt. Auch zu verstehen, dass es nicht abhängig machen muss oder wie oft ich diese Anti-Depressiva-Leichen in meinem Leben gesehen habe. Es war wirklich erschreckend und wenn du dann weißt, dass ein wichtiger Mensch in deinem Leben auch diese „Dinger“ nehmen soll, die andere abhängig gemacht hat, hast du Angst dass dieser auch so endet. Aza hat in mir viele Gefühle der Akzeptanz, aber auch des Verständnisses hervorgerufen.
Geschichte von Aza
Aza trifft in der Geschichte auf einen alten Gefährten, bei dem sie damals schon Gefühle entwickelt hatte. Sie wird durch ihren Zwang, dass sie Angst hat davor C. Difficile zu kriegen oder andere böse Bakterien sie krank machen und dann sterben lassen, gebremst. Dabei ist ihre beste Freundin in dem Buch von John Green manchmal ihre größte Feindin und manchmal ihre beste Freundin. Denn wenn man krank ist und andere verstehen es nicht richtig und können es manchmal auch nicht „durchgehen“ lassen, was sich andere Menschen erlauben oder tun, dann kann derjenige, der dich am besten versteht, aufeinmal dein größter Feind werden. Es fühlt sich an als ob dieser Mensch dir immer etwas vorgemacht hat, dabei müssen beide Seiten verstehen wie der andere die Situation erlebt. So müssen der an Depressionen oder anders erkrankte Mensch und der „Angehörige“ ein Verständnis entwickeln, was Aza und ihre beste Freundin auch im Buch durchmachen.
Ich habe gelernt, dass jeder Mensch anders und individueller ist als vorher gedacht. Wie man „Krankheiten“ behandeln kann, kann bei jedem Menschen verschieden gut oder schlecht auf die ein oder andere Art funktionieren. So habe ich durch Aza gelernt, dass man dieses akzeptieren lernen sollte und auch kann, wenn man es nur will. Man sollte sich von der eigenen Angst niemals anderen in den Weg stellen, auch wenn ein gewisses Misstrauen wichtig gegenüber dem Leben und allen Inhalten ist. Deshalb ist dieses Buch ein absolutes Muss!
„Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“
Autor: John Green
Verlag: Hanser
288 Seiten, Gebunden
ISBN 978-3-446-25903-4
Preis: 20,00€ [D]
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.
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