Viele können das C-Wort nicht mehr sehen, lesen oder hören, aber dennoch betrifft es uns doch alle. Das Coronavirus lässt uns Zuhause sitzen und ich spüre, dass selbst die innerlich stärksten Menschen unter dieser Thematik leiden. Das tut mir furchtbar weh, aber ich möchte gern einmal nahebringen wie ich das Thema handhabe und wie ich meine Sorgen, den Stress und vielleicht auch die Gereiztheit abbaue.
Wie fühlte sich das in mir an – das Gefühl?
Mitte März an einem Freitag wurde in Berlin beschlossen, dass die Schulen und Kitas in der darauffolgenden Woche schließen. Da saß ich gerade in einem Berufsweiterbildungskurs und ich fand das alles noch eher nur „unheimlich“. Aber ok! Im Laufe des Tages breitete sich in mir mehr und mehr diese Enge aus. Diese Beklemmung in mir und es kam wieder meine altbekannte Panik auf. (Dazu habe ich übrigens einen eigenen Blogbeitrag geschrieben) Kevin aka meine Panik bescherte mir einen Kloß im Hals und das Gefühl der Panik kam wieder auf. Dadurch, dass die Länder ihre Grenzen auch dicht machten, fühlte ich eine Eingrenzung, die mich fertig machte. Aber ich wollte meine ganze Arbeit gegen die Panik jetzt nicht wieder kaputt machen und überlegte mir eine Lösung.
Dann kam mein Geburtstag
Mein Geburtstag war scheiße. Ich war die meiste Zeit nur am Heulen und Verzweifeln, weil ich nicht mit der Situation umgehen konnte. Meine Großeltern riefen an und wünschten mir alles Gute und ich heulte. Meine Oma konnte damit kaum umgehen, was aber auch irgendwie verständlich war. Ich heule sonst nicht so spontan und plötzlich am Telefon, nur weil man mich fragte wie es mir an meinem Geburtstag geht. So also meine Ausgangssituation.
Wie handhabe ich mein Leben mit dem Coronavirus?
Es war Zeit sich was auszudenken, denn die Sache ist ernst. Es stand aber weder ein Tiger vor mir noch sonstwas Gefährliches, wo ich JETZT handeln musste. Das einzigst Gefährliche in dem Moment war ich selbst, denn ich machte mich psychisch komplett fertig. Meine Regeln waren ab diesem Tag.
- das Thema Coronavirus wird nur noch angesprochen, wenn man es vorher ankündigt und es für alle ok ist
- nur den Live-Ticker der tagesschau 2 oder 3x am Tag nachschauen
- wenn im Fernsehen wieder Corona hier, Corona special oder sonstwas läuft den Fernseher lautlos machen oder umschalten
- keine wilden Behauptungen mehr und Sätze wie „Ich habe gehört…“ (schlimmste Sache, die man machen kann, wenn man psychisch sowieso schon komplett durch ist)
- mir das Hier und Jetzt anschauen innerhalb meiner 4 Wände oder auch meines 10 Meter Umfeldes von meiner Wohnung aus
- Beschäftigung suchen, die ich sowieso immer mal machen wollte
Das sollte einfach in jeden 4 Wänden gelten und auch bei Freunden, die nicht gerade bei einem sind. Jeder Mensch ist gerade komplett von diesem Thema umhüllt, weil es unseren Alltag bestimmt. Oder auch schwieriger macht. Je nachdem! Und ich denke, dass jeder Mensch verschieden mit dieser Urangst zu tun hat. Also sollte jeder auch entscheiden, ob er das gerade mit anhören möchte oder eben nicht. Jemand, der noch nicht so stabil mit dem Thema umgehen kann, sollte dann lieber Abstand nehmen. Ich habe für mich irgendwann eine gewisse Stabilität aufbauen können durch die Grenzen, die ich für mich gesetzt habe.
Das Hier und Jetzt betrachten
Als ich so panisch war, dachte ich, dass um mich herum so viel passiert. Ich habe mein Zimmer kaum noch wahrgenommen und auch sonst mein ganzes Umfeld nicht. Meine Übung bestand dann daraus mal nach draußen zu schauen. Hat sich etwas an der Natur, am Aussehen so verändert, dass ich panisch sein muss?
Meine Antwort war – nein!
Wie sah es mit meinem Zimmer aus? Sah das irgendwie anders aus? Nein. Draußen waren zwar weniger Menschen unterwegs, aber sonst hatte sich an meinem Wohnort nichts verändert. Das hat mich am Ende sehr runtergebracht, denn nichts war anders als vorher.
Hobbys für drinnen
In den letzten zwei Wochen habe ich einiges ausprobiert und bleibe nun auch vermehrt dabei. Ich habe aber noch einige andere Ideen, die ich mal ausprobieren will.
- Aquarell malen
- stricken
- häkeln
- Videos drehen
- Buch lesen
- Weiterbilden zu wichtigen Themen für einen, z.B. Social Media, Programme, Hobbys, Sprachen
- Freundschaftsbänder knüpfen
- Makramee selbst machen
- dem Hund Tricks beibringen
- eigenen Blog starten
- Postkarten selbst gestalten
- nähen
- aus den eigenen Klamotten Neues machen oder einen neuen „Schnitt“ schneiden
Gedanken, Sorgen und Ängste kompensieren
Trotz aller Beschäftigungen und Grenzen setzen an die Informationsaufnahme, kreisen Gedanken und Sorgen im Kopf herum. Egal, ob es dabei um den eigenen Job geht oder um die Kinderbetreuung. Aber auch wie es Freunden, den Eltern oder Verwandten geht, sind Themen die uns beschäftigen.
- Atementspannung
- Achtsamkeitsübungen
- Tagebuch schreiben
- Rituale einführen, um Entspannung einzuleiten
Besser einschlafen und entspannen durch PMR & Atementspannung
Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson ist eine gute Methode, um Panikattacken entgegen zu wirken, aber auch um sich selbst gut wahrzunehmen. Wieder zu sich selbst zu kommen und sich zu „spüren“. Dabei kann man etwas für sich selbst tun und eben alle äußeren Einwirkungen mal komplett ausschalten. Dabei lernt man auch super die Atementspannung. Hier habe ich mal ein paar tolle Empfehlungen:
- Atementspannung von der TK (nein, ich bin nicht bei der, aber mir hat das Angebot gut geholfen)
- Progressive Muskelentspannung
- „guided sleep meditation“ bei YouTube eingeben
- 7Mind App
Interessante Spotify Podcasts, auch zur Entspannung
- The Mindful Sessions – für mehr Achtsamkeit und Soulpower
- Meditation, Coaching & Life
- Flora & Fauna – aus dem Tagebuch einer Hexe
- Still & stark – Für leise Menschen mit innerer Stärke
Besser einschlafen mit Hilfen
Es ist wichtig, dass du dir genug Informationen einholst, denn diese natürliche Medizin kann eben auch nicht helfen, wenn du in deinem Kopf zu voll bist. Du solltest also eine ausgewogene Art und Weise haben wie du mit der Situation umgehst. Beim Einschlafen kann dir CBD und Ashwaghanda gut helfen. Den Ashwaghanda-Beitrag hier und CBD hier.
Tagebuch schreiben
Oftmals ist in unserem Kopf so viel los und auch viel angestaut, dass man es einfach mal rauslassen will. Vielleicht auch Worte, die das Gegenüber verletzen könnten. Das kann man gut kompensieren, indem man Tagebuch schreibt. Dazu habe ich mal einen Beitrag geschrieben mit einer Positiv-Liste, die du dir kostenlos herunterladen kannst.
Rituale einführen, um Entspannung einzuleiten und Stress abzubauen
Aus allem kann man Rituale machen, denn der Kaffee am Morgen oder der letzte Tee am Abend können schon die „Einleitung“ zur Entspannung sein. Also nehmt euch etwas, das ihr gern tut, esst oder trinkt und führt es jeden Tag zur gleichen Zeit oder eben zur Einleitung der Entspannung ein, um dann abschalten zu können. Wer dauerhaft auf Sendung ist, dem wird das irgendwann wirklich zum Verhängnis. Passt also gut auf euch auf und tut euch etwas Gutes!
Mit den Liebsten per Internet in Kontakt
Wichtig in dieser Zeit ist es trotzdem soziale Kontakte zu haben. Ich telefoniere unfassbar gern mit meinem besten Freund. Das habe ich zwar schon vorher gemacht, aber jetzt ist es umso wichtiger. Ich merke oft, dass er jetzt jemanden brauch, mit dem er reden kann, weil er sonst recht viel unterwegs ist oder auch viel persönlichen Kontakt zu anderen pflegt. Da bin ich dann doch eher anders. Kontakt halten kann man über Skype, Discord, Steam (wo man auch tolle Spiele finden kann), Zoom, WhatsApp …
Spiele für Zuhause mit Freunden und Familie
Übers Internet
Es gibt einige tolle Portale, bei denen man nur den Link rumschickt und dann zusammen etwas spielen kann. Aber auch allgemein um mit anderen zu spielen. Hier sind meine Empfehlungen:
- https://gartic.io/
- https://skribbl.io/
- https://www.brettspielwelt.de/
- auf Steam Tabletop Simulator (kostet was!)
Für Zuhause
Klar sind die Gemeinschaftsspiele auch nicht aus den Augen zu verlieren. Wenn ihr noch weitere tolle Spiele kennt, dann immer her damit! Meine Empfehlungen:
- Boggle
- Kartenspiele wie Maumau, Uno, Rommee
- Kniffel
- Catan
- Activity
- Scrabble
- Monopoly
- Wer bin ich?
- Escape Spiele für Zuhause (gibt jetzt übrigens sogar Bücher, mit denen man das spielt und nicht eine Menge Geld für Spiele ausgibt, die nach einmal spielen kaputt sind)
- Black Stories
- Schiffe versenken
- Spiel des Lebens
- Rätsel lösen wie Sudoku oder Kreuzworträtsel
Der Mutmacher am Schluss
Ich bin mir sehr sicher, dass wir das alle zusammen schaffen. Wir sollten Rücksicht auf andere nehmen und soweit es geht zuhause bleiben. Wir sollten beim Einkaufen den Mindestabstand einhalten und andere darauf hinweisen, wenn sie diesen nicht zu uns einhalten. Es ist unser aller Recht gesund zu sein genauso wie andere Menschen gesund bleiben sollen. Es hilft niemandem mit Rücksichtslosigkeit, Ignoranz und Arroganz durch die Gegend zu rennen. Aber wir wollen uns hier beim Negativem aufhalten, denn wenn wir unsere Mitmenschen rücksichtsvoll behandeln, dann können wir uns keine Vorwürfe machen. Seid ehrlich zueinander und kommuniziert eure Sorgen, Ängste, auch die Gereiztheit. Nur so können wir alle füreinander dasein und Verständnis entwickeln und aufbringen.
Wir sollten auch den lokalen Handel unterstützen und nett zu den Kassierer/innen sein, die jeden Tag gereizte Menschen aushalten müssen. Ich habe einige tolle Links dazu. Wichtig dabei ist, dass ihr für eure Besorgungen, die ihr nicht in den offenen Geschäften machen könnt, lokale Geschäfte googelt und diese unterstützt. Viele arbeiten trotzdem weiter und verschicken auch diese Dinge.
- #hilfdeinemkino (für Werbung schauen, bekommt DEIN ausgewähltes Kino Geld)
- Shopdaheim (Bekleidung, Blumen & Pflanzen, Bücher)
- #maskeauf (für die Informationen)
- bei Sorgen das Krisentelefon in eurem Bundesland googeln
- Telefonseelsorge
- Kalender 2024 zum Ausdrucken - 27. Dezember 2023
- Tiefgehende Übersicht – „Everyday Witchcraft“ von Ambrosia Hawthorn [Rezension] - 19. November 2023
- Verschiedene Charaktertypen mit Stefanie Stahl „So bin ich eben!“ [Rezension] - 23. September 2023
Trackbacks/Pingbacks